Sensorisch, motorisch, kognitiv, fremdsprachlich

Acessibility

Barrierefreie oder barrierearme Angebote zu schaffen bedeutet mehr, als auf Farbkontraste und Schriftgrößen zu achten. Barrierefreie Angebote können durchgehend und komplett ohne Hindernisse oder Einschränkungen genutzt werden. Barrierearme Angebote sind weitgehend frei von Hindernissen, dadurch jedoch für Menschen mit entsprechenden Einschränkungen nicht nutzbar. Oft ist eben auch eine einzige Barriere eine unüberwindbare. Neben angeborenen und durch Krankheit oder Unfall erworbenen Behinderungen gibt es auch situative Nutzungseinschränkungen: Kind auf dem Arm, schlechtes Netz, Sonnenlicht auf dem Handy.
Inklusive Angebote sollen von allen Menschen genutzt werden können. Diese Anforderung ist jedoch so weit gefächert, wie die dahinterstehenden individuellen Bedürfnisse. Glücklicherweise lassen sich die Anforderungen auf verschiedene Schultern verteilen. Sie als Anbieter sind gefragt, einen entscheidenden Teil beizutragen: indem Sie ja zur Inklusion  sagen.

Sensorische Einschränkungen

Sensorische Einschränkungen sind etwa Gehörlosigkeit und Sehbehinderungen. Farbenblindheit lässt sich bereits in der grundlegenden visuellen Gestaltung mit ausreichend kontrastreichen Farben begegnen. Für andere Sehbehinderungen ist dagegen der semantische Aufbau digitaler Dokumente von besonderer Bedeutung. So können sie von Screenreadern vorgelesen werden. Hier ist zunächst das Development gefragt, Navigation, Inhalte und Funktionen mittels Tabs zugänglich zu machen. Anschließend ist große Sorgfalt bei der Contentpflege geboten. Inhalte müssen durchgehend korrekt ausgezeichnet werden: etwa Überschriften als Überschriften, Listen als Listen ausgezeichnet, Tabellen als Tabellen angelegt und Bilder mit Alternativtexten versehen werden.
Um Ihr Angebot Gehörlosen nutzbar zu machen, sollten Sie unter anderem Untertitel in Videos integrieren und Transskriptionen von Audiodaten anbieten.

Motorische Einschränkungen

Motorisch eingeschränkte Menschen benötigen oft ein technisches Hilfsmittel, um User Interfaces zu nutzen. Hier gilt es, ähnliche Voraussetzungen zu schaffen, wie bei sensorischen Einschränkungen. In leichteren Fällen reichen lediglich besonders große und daher leicht zu treffende Flächen, um Interaktionen auszuführen. Hier hilft zu einem Teil responsives Design, das sich nicht nur an verschieden große Ausgabegeräte anpasst, sondern sich auch inhaltlich verlustfrei und vollfunktional skalieren lässt.

Kognitive Einschränkungen

Um auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen die zielführende Nutzung Ihrer Dienste zu ermöglichen, müssen Sie insbesondere auf sprachlicher Ebene agieren. Stellen Sie Ihre Inhalte und Funktionen daher auch in leichter oder einfacher Sprache zur Verfügung. Die „Leichte Sprache“ soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern (Quelle: Wikipedia). „Einfache Sprache“ soll schwierige Texte an die Lesekompetenz breiter Bevölkerungsgruppen anpassen (Quelle: Wikipedia). Sie ist weniger geregelt als Leichte Sprache und wird häufig bereits in Boulevardmedien verwendet. Einfache Sprache ist ebenso für Menschen geeignet, deren Erstsprache nicht Deutsch ist.

Fremdsprache

Ist abzusehen, dass Ihre Nutzer:innen nicht oder nur rudimentär Deutsch sprechen bzw. lesen können, sollten Sie Angebote auch in Fremdsprachen bereitstellen oder Alternativen aufzeigen.